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Steinmetz

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Die Steinmetze und Steinbildhauer waren die wichtigsten Bauhandwerker des Mittelalters. Ihre Arbeit und das Werkzeug unterscheidet sich kaum.

Der Steinmetz bearbeitet die Steine für Bauzwecke, während der Steinbildhauer Kunstwerke wie Statuen, Bildstöcke und Grabsteine aus Stein haut.

Um Steinmetz werden zu können, musste ein Mann zunächst eine Ausbildung als Maurer abgeschlossen haben. Mit langer Erfahrung und bei besonderer Begabung konnte er dann Steinmetz oder Steinbildhauer werden.

Nach der Lehrzeit, die 5 bis 7 Jahre dauern konnte, erfolgte die Lossprechung des Gesellen. Bei dieser Lossprechung musste er unter Eid geloben, gehorsam und ehrlich zu sein, die Ehre des Handwerks zu bewahren und die Kunst seiner Arbeit nicht zu verraten.

Auch musste er versprechen, sein „Steinmetzzeichen“ nicht zu verändern.

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Dieses Steinmetzzeichen wurde den Gesellen am Ende der Lehrzeit als Ehrenzeichen verliehen. Es bestand immer aus geometrischen Formen (Quadraten, gleichseitigen Dreiecken und Kreisen).

Die Steinmetze benutzen dieses Zeichen auch als Inschrift, indem sie nach Fertigstellung eines Bauwerkes dieses Zeichen an einer gut sichtbaren Stelle anbrachten.

Die Steinmetzarbeiten des Mittelalters wurden mit Werkzeugen ausgeführt, deren Spitzen oder Enden aus Eisen waren.

Das grobe Behauen der Steine, das Bossieren, erfolgte bereits im Steinbruch.

Für die weitere Bearbeitung der Steine hatte der Steinmetz folgende Werkzeuge:

Zweispitz, Fläche, Scharriereisen, Schlageisen, Krönel, Stockhammer und Klöppel.

Sämtliche Flächen eines Steins wurden zuerst mit dem Schlageisen bearbeitet, um den Stein rechteckig zu schlagen.

Die verbleibenden Unebenheiten wurden dann mit den anderen Werkzeugen entfernt.

 

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Die rechtliche Verbindung der Steinmetze war nicht wie bei den anderen Handwerkern des Mittelalters die Zunft, sondern die "Bauhütte".

Ursprünglich war dies die Bezeichnung für die Baubaracke, in der die Lehrlinge und Gesellen ausgebildet wurden.

Diese Bauhütte durfte auch kein Außenstehender betreten, da die Steinmetze sehr streng ihr Berufsgeheimnis bewahrten.

Dieser Begriff „Bauhütte“ wurde daher auch als Name für ihre rechtliche Verbindung übernommen. Und auch nur Steinmetze, die der Bauhütte angeschlossen waren, konnten an anderen Orten Arbeit finden.

Denn sie hatten bestimmte Schlüsselwörter und Handgriffe für die Begrüßung – Geheimzeichen sozusagen – die kein anderer außer ihnen kannte. Sie trugen eine eigene Tracht, lebten streng nach ihren festen Regeln und hatten auch eine eigene Gerichtsbarkeit.

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Es gibt nur wenige Berufe, in denen etwas fast Unvergängliches hergestellt wird, aber die Steinmetze und die Steinbildhauer gehören dazu.

Was sie geschaffen haben, überdauert Generationen und manchmal Jahrhunderte.

Diese Arbeit der Vorfahren zu erhalten, ist eine Aufgabe für die Steinmetze von heute. Die Erhaltung und Restaurierung von historischen Bauwerke nimmt sogar einen immer breiteren Raum ein.

Denn schädliche Umwelteinflüsse führen zu Zerstörungen an den früher unvergänglich erscheinenden Denkmälern und Bauwerken.

Ein weiteres Arbeitgebiet für den Steinmetz von heute sind die Grabdenkmäler. Dazu gehört die Bearbeitung, die Beschriftung und das Aufstellen der Grabsteine.

Außenfassaden aus Naturstein, Treppen und Fußböden fertigen die Steinmetze von heute ebenso an wie Rekonstruktionen für historische Bauten.

 

Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker

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