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Der Erfinder Konrad Zuse - Teil 1

Abb 1935
Konrad Zuse schließt an der Technischen Hochschule Berlin sein Studium mit dem Diplom-Hauptexamen als Bauingenieur (Dipl.-Ing.) ab und nimmt eine Stelle als Statiker bei den Henschel-Flugzeug-Werken in Berlin-Schönefeld an.

 

Obwohl er beruflich stark gefordert ist, beschäftigt er sich immer wieder damit, wie statische Berechnungen zeitsparend durchgeführt werden können.

 

Grundlegende Ideen über Rechenformulare führen ihn zum Entwurf einer programmgesteuerten Rechenmaschine.

 

Abb 1936
Konrad Zuse beginnt mit der praktischen Verwirklichung des Entwurfs. Sein Bemühen richtet sich zunächst auf eine rein mechanische Lösung - die Rechenmaschine Z1.

 

Nach einem Jahr gibt Konrad Zuse die Arbeit bei den Henschel-Flugzeug-Werken auf, um sich ganz seinen Entwicklungen zu widmen.

 

Er macht sich als Erfinder selbständig.

 

 

Abb 1938
Die im elterlichem Wohnzimmer auf einem 1,5 m² Holzgestell befindliche Z1 wird versuchsweise in Betrieb genommen (Rechnen mit Gleitkomma bereits möglich); die vollständige Programmsteuerung arbeitet jedoch nicht zuverlässig (Klemmen der Bleche).

 

Konrad Zuse - nunmehr mit reichen Erfahrungen ausgestattet - beginnt mit der Arbeit an einem zweiten Testmodell - der Z2.

 

Wichtigster Partner bei der Ideensuche und Problemlösung ist Helmut Schreyer.

 

Die Finanzierung der Rechenmaschinen Z1 und Z2 erfolgt ausschließlich mit privaten Mitteln.

 

1939
Der Zweite Weltkrieg beginnt. Konrad Zuse wird eingezogen. Aber bereits ein halbes Jahr später stellt man ihn für die Arbeit als Flugzeugstatiker (erneut bei den Henschel- Flugzeug-Werken) frei.

 

Abends und an den Wochenenden arbeitet er an der Z2 weiter. Er verwendet nunmehr 200 Telefonrelais als bipolare Schaltelemente.

 


1940
Die elektromechanische Rechenmaschine Z2 wird an der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof vorgeführt.

 

Sie erweist sich für Versuchsrechnungen in den wichtigsten Funktionen als einigermaßen arbeitsfähig. Im Auftrag der DVL (Teilfinanzierung) beginnt Konrad Zuse nebenbei mit dem Bau einer neuen, nunmehr elektromagnetischen (2000 Relais) Rechenmaschine - der Z3.

 

Diese ist programmierbar, rechnet im binären System und speichert die Ergebnisse.

Abb 1941
Konrad Zuse gründet in Berlin seine erste Firma mit der Bezeichnung „Zuse -Ingenieurbüro und Apparatebau", die allerdings gegen Kriegsende wieder aufgelöst werden muss.

 

Sie gilt als weltweit erste Computerfirma und hatte 1944 bereits 20 Mitarbeiter.

 

Am 12. Mai wird mit der Rechenmaschine Z3 der erste voll funktionsfähige programmgesteuerte und frei programmierbare Rechner in binärer Gleitpunktrechnung der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Konrad Zuse hat für die Z3 nie ein Patent erhalten. Lange Zeit galt der Amerikaner Howard H. Aiken mit seinem 1944 gebauten Relaisrechner „MARK I" als Erfinder des Computers.

 

Doch nach jahrelangem Streit wird Konrad Zuse das Primat zugesprochen.

 

Aus der Sicht der Experten wird die geniale Leistung Zuses u.a. darin gesehen, dass er mit der Architektur der Z3 eine Rechenmaschine gebaut hat, die - verglichen mit anderen historischen Rechnern - die größte Ähnlichkeit mit den heutigen modernen Computern besitzt.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: www.spirit-of-zuse.de
Spirit of Zuse e.V.
Konrad-Zuse-Computermuseum
Industriegelände Str. E, Nr. 8
02977 Hoyerswerda

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