Der Geburtsschein der Stadt Schaffhausen trägt das Datum des 10. Juni 1045. An diesem Tag verlieh Kaiser Heinrich III. seinem Verwandten Graf Eberhard von Nellenburg für dessen Ort Scafusun das Recht, Münzen zu prägen. Als Besitzer von Grund und Boden zwischen Neckar, Schwarzwald (Grafenhausen) und Randen erkannten die Nellenburger die Bedeutung der aufkommenden Güterschifffahrt auf dem Rhein und investierten beträchtlich in Schaffhausen. 1049 gründete Eberhard das Benediktinerkloster zu Allerheiligen als Eigenkloster und künftige Grabstätte für sich und seine Familie. Er trat 1075 selbst in das Kloster ein, starb 1078 und wurde in der unter dem heutigen Kreuzgang liegenden, noch betretbaren Krypta begraben. Seine Frau Ita, Begründerin des Frauenklosters St. Agnes, starb kurz nach 1100, ebenso sein Sohn und Erbe Graf Burkhard, der zuvor den ganzen, riesigen Familienbesitz mitsamt der Stadt Schaffhausen dem Kloster vermacht, und dieses direkt dem Papst unterstellt hatte. Den Nellenburgern wurde im Mittelgang des eben fertig gebauten, heutigen Münsters ein steinernes Grabmal errichtet. Es soll bis 1750 sichtbar gewesen sein, wurde dann bei einer Renovation überdeckt, später vergessen und erst 1921 wieder ausgegraben. Seither befindet es sich in der Erhardskapelle des Museums und ist öffentlich zugänglich. Die Grabplatte zeigt, erhöht und lebensgross, Stadtgründer und Klosterstifter Eberhard von Nellenburg flankiert von seiner Frau Ita und Sohn Burkhard. |
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Quelle: Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung für die Wissenskarten von Max Baumann, Journalist und Fotograf, Schaffhausen |