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In der Lampenstube

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In der Lampenstube holen sich die Bergleute der Frühschicht ihre Lampen – in der Bergmannssprache: „Das Geleucht“.

Heutzutage sind das elektrische Lampen, die am Grubenhelm befestigt werden können. Ein handlicher Akku, den die Bergleute an einem Gürtel tragen, versorgt die Lampe mit Strom.

Nach jeder Schicht gibt ein Bergmann seine Lampe wieder in der Lampenstube ab. Dort werden sie gewartet und bei Bedarf repariert, und die Akkus bis zur nächsten Schicht wieder aufgeladen.

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Das zweite wichtige Gerät, das jeder mitnehmen muss, der in ein Bergwerk einfahren will, ist der sogenannte Filterselbstretter.

Das ist eine Metalldose mit einer Art Gasmaske für den Fall, dass Feuer unter Tage ausbricht und Brandgase die Atemluft vergiften.

Der Weg zum Schacht ist von der Lampenstube nicht mehr weit. Er führt durch die Markenkontrolle, einen Durchgang, an dessen Wänden einige hundert Datenkarten stecken.

 

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Jeder Bergmann hat seine eigene Nummer. Sie befindet sich auf seiner Lampe, auf seinem Selbstretter und auf seiner Datenkarte.

Wenn der Bergmann seine Schicht beginnt, zieht er die Karte durch ein Lesegerät und steckt sie dann in ein Anwesenheitsfach.

Wenn er wieder aus dem Bergwerk ausfährt, wird die Karte wieder in das Lesegerät gesteckt und in einem Abwesenheitsfach abgelegt.

Dieses Verfahren dient sowohl der Anwesenheits- als auch der Sicherheitskontrolle. Jederzeit kann sofort festgestellt werden, welcher Bergmann sich unter Tage befindet. Das ist besonders bei Unfällen unter Tage sehr wichtig.

Geleucht 

Abb Jahrtausendelang stellte der Bergmann keine anderen Ansprüche an sein Grubenlicht als an sein Licht zu Hause. Es musste billig, handlich, robust und sparsam sein.

Die ersten bekannten Grubenlampen nach dem einfachen Kienspan waren römische und griechische Öllampen. Diese Lampen, ihrer Form nach Frosch, Schiffchen oder Vögelchen genannt, gab es bis in die Neuzeit.

Erst in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die offene Flamme des Geleuchtes unter Tage zu einer großen Gefahr werden konnte (Schlagende Wetter!).

Nach zahllosen Versuchen gelang es erst 1815 dem Engländer Humphry Davy, eine lichtstarke und explosionssichere Grubenlampe zu entwickeln. Diese mit Benzin betriebenen Lampen wurden über hundert Jahre lang im Steinkohlenbergbau verwendet.

Danach gab es die noch sichereren, wenn auch zunächst sehr schweren, elektrischen Handleuchten, die bis etwa 1960 in Gebrauch waren.

Heute werden durchweg akkubetriebene Kopflampen verwendet, wie du sie oben auf dem Foto sehen kannst.

Außerdem ist das Bergwerk heute an den meisten Stellen durch elektrische Lampen beleuchtet.

 

Quelle: Steinkohlenbergbau in Deutschland;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Unsere Steinkohle – Woher sie kommt – Was sie bedeutet;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus

Die beiden oben genannten Broschüren zum Thema „Steinkohlenbergbau“ sind erhältlich beim
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Rellinghauser Str. 1
45128 Essen
www.gvst.de

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