Malakowturm der Zeche Brockhauser Tiefbau

Im Bergbau werden die massiven Fördertürme aus Mauerwerk Malakowtürme genannt. Diese Bezeichnung geht auf das Fort Malakow in Russland zurück. Es wurde in den Jahren 1854 und 1855 von französischen und britischen Soldaten belagert.
Weil zu dieser Zeit auch die festungsähnlichen Schachttürme im Bergbau gebaut wurden, gab man ihnen den Namen Malakowtürme. Damit wollte man ausdrücken, wie standhaft diese Gebäude waren.
Immerhin besaßen einige Malakowtürme bis zu 3 m dicke Mauern und waren über 30 m hoch. Sie mussten auch so stabil sein, denn in ihnen waren die schweren Seilscheiben befestigt, mit deren Hilfe die Bergleute bis in über 300 m tiefe Schächte fuhren.

Durchgesetzt haben sich allerdings die eisernen bzw. stählernen Fördergerüste. Sie konnten nämlich bei wesentlich geringerem Materialaufwand größere Kräfte aufnehmen.

Der Malakowturm der Zeche Brockhauser Tiefbau steht im Weitmarer Holz im Süden Bochums. Er ist aus Bruch- und Sandsteinen gebaut und besitzt verschiedene Rundbogenfenster. Das Dach und die Inneneinrichtung sind nicht mehr vorhanden. Weil dieser Malakowturm der älteste seiner Art ist, steht er unter Denkmalschutz.

1873 entstand die Zeche Brockhauser Tiefbau.
1874 wurde ein senkrechter Schacht von 150 m Tiefe gebaut. Über dem Schacht wurde 1874 und 1875 der Malakowturm gebaut.
1890 förderten 185 Bergleute 42.920 Tonnen Kohle. Das war auch der Höchststand.
1904 waren die Kohlenvorräte erschöpft. Der Schacht wurde 1912 zugeschüttet.