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Leonardo da Vinci

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Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1452 bei Vinci in der Toscana geboren und starb am 2. Mai 1519 auf dem Schloss Clos Lucé bei Amboise.

Er war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Mechaniker, Ingenieur und auch ein Naturphilosoph der Renaissance.

Neben seinen künstlerischen Tätigkeiten entwarf und konstruierte er auch viele Maschinen. Aufgrund seiner vielseitigen Begabungen gilt er gemeinhin als Inbegriff des Renaissancekünstlers und des Universalgenies.

Seine Vielfalt und die - nach allgemeiner Übereinstimmung - seinen Gemälden zuzuschreibende Vollendung und geheimnisvolle Tiefe haben Leonardo da Vinci den normalen Maßstäben nahezu entrückt.

Als „Maler des Mysteriums par excellence“ (Gautier / französischer Schriftsteller und Kritiker 1811 - 1872) und „entgrenzender Magier“ (Malraux / französischer Schriftsteller, Politiker und Kulturminister 1901 bis 1976) wurde er im Laufe der Zeit geradezu mystifiziert (zu einem Geheimnis gemacht).

Erst neuere Ansätze, Leonardo und sein Werk unvoreingenommener und kritischer zu betrachten, lassen aus den Schleiern der Leonardo-Legenden klarere Umrisse hervortreten.

Zum Vorschein kommt ein Maler, Künstler und Theoretiker, der sich nicht unbedingt grundsätzlich von den übrigen Renaissancekünstlern abhebt.

Und die an Leonardo da Vinci so gerühmte Vielseitigkeit ist eigentlich weniger eine persönliche Eigenschaft.

Die Vielseitigkeit war vielmehr erzwungen durch den Aufgabenbereich, der den - zumeist an den Königshöfen tätigen - Künstlern damals zugewiesen war.

Zu ihren Aufgaben gehörte fast alles, was Phantasie und technisches Geschick erforderte.

Es begann bei der Gestaltung höfischer Feste bis hin zum Bau von Befestigungsanlagen und Kriegsmaschinen.

 

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Selbst die der Zeit vorauseilende Erfindungskraft und der Ideenreichtum Leonardos, die aus den wissenschaftlichen Betrachtungen und den Skizzen und Entwürfen mechanischer Vorgänge und Apparaturen in den umfangreichen Notizbüchern zu sprechen scheinen, müssen teilweise wohl angezweifelt werden.

Vielfach handelte es sich eben nicht nur um seine eigenen Gedanken und Erfindungen, wie man lange Zeit annahm, sondern auch um Notizen zu dem, was Leonardo gelesen oder gesehen hatte.

Solche Korrekturen am herkömmlichen Bild von Leonardo da Vinci mindern jedoch seine große Bedeutung als Künstler kaum.

Das Dämmerlicht seiner Gemälde, die formale Unbekümmertheit (ganz im Gegensatz zum förmlichen Stil seiner Zeit) und seine stimmungsvollen Landschaften hatten - ebenso wie seine theoretischen Überlegungen zur Kunst - nachhaltige Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Kunst und Malerei.

Nur wenige Daten aus Leonardos da Vincis Leben sind exakt nachweisbar.

Er wurde als nichtehelicher Sohn des 25-jährigen sehr angesehenen Juristen Ser Piero aus Florenz und des 22-jährigen Bauernmädchens Catarina aus den toskanischen Bergen geboren.

Die ersten Lebensjahre lebte Leonardo bei der Mutter auf dem Land. Später holte der Vater seinen unehelichen Sohn dann nach Florenz, wo er die meiste Zeit seiner Jugend verbrachte.


 

Abb Zu seinen Hauptinteressen zählten die Musik sowie Zeichnen und Modellieren. Wahrscheinlich als 15jähriger begann Leonardo da Vinci bei dem weltbekannten Maler und Bildhauer Verrocchio eine Lehre.

Im Jahre 1472 wurde er im Alter von 20 Jahren als Meister in die Malergilde St. Lukas aufgenommen, blieb aber dennoch bis etwa 1476 in der Werkstatt Verrocchios.

1478 bekam er den ersten größeren Auftrag für ein Altarbild für die Signoria in Florenz, das aber nie vollendet wurde.

So wie andere bekannte florentinische Künstler auch bemühte sich Leonardo bald um eine dankbarere Wirkungsstätte.

Um das Jahr 1482 bewarb er sich bei Ludovico Sforza, dem Herzog von Mailand, um eine Stelle als Hofarchitekt und Hofmaler. Bei dieser Bewerbung berief er sich nicht auf seine malerischen und künstlerischen Fähigkeiten, sondern auf seine Kenntnisse und sein Wissen auf militärtechnischem Gebiet.

Bedingt durch die Anforderungen seiner Anstellung am Hof des Herzogs und die dadurch notwendig werdenden Studien, begann Leonardo sich immer stärker als Mathematiker und Wissenschaftler zu sehen.


Die Kunst und Malerei trat sehr in den Hintergrund und Geistiges interessiert ihn mehr als handwerkliches Arbeiten.

Als Mailand im Jahre 1499 von den Franzosen eingenommen wurde, floh Leonardo über Mantua und Venedig und kehrt nach Florenz zurück.

Hier stand er 1502 als Militärtechniker im Dienste Cesare Borgias, Herzog von Valentino.

In den folgenden Jahren war er mehrfach wieder in Mailand und hielt sich seit 1513 auch in Rom auf, ohne dort aber große Erfolg zu haben.

Erst als ihn 1516 Franz I. nach Frankreich rief, nahm er dort als "Erster Hofmaler" für die drei letzten Lebensjahre eine seinem inzwischen weltweiten Ruhm entsprechende Stellung ein.

Das Lebenswerk Leonardos ist kaum überschaubar und bleibt in seinen umfänglichen Verzweigungen ohne Ordnung und Zusammenhang.

Sein unbändiges Bedürfnis zu beobachten, zu lesen und niederzuschreiben (Notizbücher, Manuskripte A bis K, Codex Atlanticus u. a.) und seine Neigung, dabei immer neue Untersuchungen und Experimente zu beginnen (Perspektive und Farbperspektive, Mechanik und Statik, Anatomie und Vogelflug u. a.), treffen mit seiner mangelnden Fähigkeit zusammen, eine Synthese (Zusammenführung) herzustellen.

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Auch sein Hang zum Romantischen und Gigantischen macht ihn wenig geeignet zum Klassiker. Etwa hundert Jahre später - in der Barockzeit - hätte er seine überragende Vielseitigkeit und Begabung wohl besser entfalten und ausleben können.

All das macht deutlich, warum viele seiner großen Aufträge im Planungsstadium und Entwurfsstadium blieben, und andere Werke für die Nachwelt unvollendet erhalten geblieben sind.

Das nie ausgeführte Sforza-Monument (Reiterdenkmal), an dem Leonardo jahrelang arbeitete, und das teilweise nur einfarbig angelegte Gemälde „Anbetung der Könige“ sind Beispiele dafür.

Andere Werke verfielen bald, wie das inzwischen mehrfach übermalte Fresko des „Letzten Abendmahls“.

Aber allein die drei Gemälde im Louvre („Felsgrotten Madonna“, „Anna Selbdritt“, „Mona Lisa“) genügen, um jenseits aller Legendenbildungen Leonardo da Vinci als einen der großen Maler und Künstler des Abendlands zu bestätigen.

Die vielen verschiedenen Pläne und Studien brachten Leonardo nie einen unmittelbaren Gewinn ein und lenkten ihn von seinen tatsächlichen Aufgaben ab, mit denen er seinen Lebensunterhalt hätte verdienen können.

So blieb Leonardo da Vinci trotz seiner herausragenden Fähigkeiten und seines Talents sein Leben lang arm.

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Quelle:
Bild 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Selbstportrait_Leonardo_da_Vincis.jpg
Mögliches Selbstportrait Leonardo da Vincis, um 1512 (Biblioteca Reale, Turin)
aus: http://www.artchive.com/artchive/ftptoc/leonardo_ext.html (public domain)

Bild 2 : http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Leonardo_da_Vinci_Felsgrottenmadonna.jpg
Felsgrottenmadonna von Leonardo
Quelle: http://www.ibiblio.org/wm/paint/auth/vinci/rocks.jpg
Lizenz: http://www.ibiblio.org/wm/about/license.html
(entspricht Creative Commons Attribution-ShareAlike 1.0 License oder GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder später)

Bild 3: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Leonardo_da_Vinci_Anna_selbdritt.jpg
Anna selbdritt von Leonardo
Quelle: http://www.ibiblio.org/wm/paint/auth/vinci/sketch/st-anne.jpg
Lizenz: http://www.ibiblio.org/wm/about/license.html
(entspricht Creative Commons Attribution-ShareAlike 1.0 License oder GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder später)

Bild 4:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Study_of_horse.jpg
Description: Study of horse
Source: http://gallery.euroweb.hu/art/l/leonardo/11nature/11horse1.jpg (Royal Library, Windsor)
http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain

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